Alusch B., 32 Jahre

2015 musste Alusch B. aus einem Kriegsgebiet in Syrien fliehen und lebte nach seiner Ankunft in Deutschland in verschiedenen Wohnunterkünften. Jetzt wohnt in einer ruhigen Wohnanlage in Stellingen und fühlt sich pudelwohl.

 

Hat der Bezug einer eigenen Wohnung Ihr Leben verändert?

Ja, natürlich! In bin zu einer Zeit nach Deutschland gekommen, in der es viele große Unterkünfte für Geflüchtete gab. Eine Zeit lang habe ich mit ca. 1500 anderen Menschen in einem Camp gewohnt. Hier war es sehr eng und immer sehr laut. In den Mehrbettzimmern war immer etwas los und einen erholsamen Schlaf gab es einfach nicht. Durch die eigene Wohnung hat sich das natürlich verändert. Außerdem hat die Wohnung mir wieder eine Perspektive gegeben. In Syrien habe ich immer viel gearbeitet und die ersten zwei Jahre in Deutschland war ich erst mal arbeitslos. Mit der Situation war ich sehr unzufrieden und als ich dann die Wohnung bekommen habe, hat es mir viel Spaß gemacht diese zu renovieren und einzurichten. Dabei hat Wohnen mit Begleitung mich sehr unterstützt. Mir war aber auch wichtig vieles selbst zu machen, da es sich jetzt auch nach meinem Zuhause anfühlt.

 

Was war wichtig für Sie in der Zusammenarbeit mit Wohnen mit Begleitung?

Am Anfang konnte ich noch nicht so gut deutsch sprechen und Wohnen mit Begleitung hat sich viel Zeit genommen, damit ich alles verstehe. In Deutschland ist vieles kompliziert. Als es dann ein Wohnungsangebot gab, hatte ich erst mal große Sorgen, ob das alles so klappt. Aber die haben sich meine Sorgen immer wieder angehört und mit der Wohnung alles geregelt. Also immer wenn ich Fragen hatte – auch mit Papieren und Briefen – wurde mir immer schnell geholfen.

 

Abgesehen von der Wohnung, hat Ihnen Wohnen mit Begleitung sonst noch etwas gebracht?

In Hamburg war ich bisher sehr alleine und mit den Mitarbeitern von Wohnen mit Begleitung habe ich Ansprechpartner gehabt für alles wichtige oder auch einfach mal so. Durch Wohnen mit Begleitung bin ich dann zu einem Sprachcafe gekommen, wo ich immer noch sehr oft hingehe. Besonders gut gefallen hat mir die Schweden-Reise. Dort konnte ich den ganzen Stress aus dem Alltag vergessen und mich entspannen.

 

Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung, der Umgebung und Nachbarschaft wohl?

In dieser Wohnung möchte ich für immer wohnen. Ich habe alles was ich brauche und sogar einen kleinen Balkon. Die Leute hier in der Gegend sind sehr nett, man grüßt sich und wünscht sich einen schönen Tag  – das gefällt mir sehr. Es gibt eine gute Busverbindung und die U-Bahn ist auch in der Nähe. Eine Zeit lang war mein direkter Nachbar immer etwas laut und hat mich nachts gestört –  aber auch da hat Wohnen mit Begleitung mir geholfen und jetzt ist es meistens ruhig.

 

Was gibt Ihnen die Sicherheit, diese Wohnung nicht wieder zu verlieren?

Ich habe letztes Jahr den Hauptmietvertrag für die Wohnung bekommen und da steht mein Name drauf. Das ist mir wichtig und macht ein gutes Gefühl – aber ich bin auch ein bisschen traurig, dass die Zeit mit Wohnen mit Begleitung zu Ende ist. Ich habe viel in der Zeit gelernt und ich weiß was ich machen muss und das auch kann. Ich habe jetzt einfach so einen Überblick und mit der Sprache geht es auch immer besser.

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